Wie beim Doppelpack-Wochenende im Februar gingen die Ellerauer mit einem Sieg im Rücken in das Sonntagsspiel. Nachdem man am Samstag die „Pflicht“ mit einem 5:3-Erfolg erledigt hatte, sollte heute die „Kür“ gegen den Tabellenführer vom HSV folgen (Hinspiel 1:7!). Geplant als großes Heimspiel-Event der Spielgemeinschaft mit Rugenbergen und Hasloh sollten eigentlich alle drei Teams in Bönningstedt auflaufen. Leider machte der Gegner der 1.Mannschaft nicht mit und gab kampflos ab. Aber auch so war es ein rundum gelungener Vormittag zusammen mit unserer 3.Mannschaft (die heute den Meistertitel einfahren wollte)…

In der erfrischend kühlen Halle starteten alle drei Doppel zeitgleich. Leider gibt es heute nichts Positives aus dem 1.Doppel zu vermelden. Es war für Lars und Hosch mehr ein Doppel nach dem Motto „…und dafür steht man am Sonntag früh auf?“: Kaum Ballwechsel, die Bälle viel zu langsam, fast nur Fehler, keine erspielten Punkte - auch der Gegner war nicht viel besser (etwas dann aber leider doch…) - kurzum ein Spiel zum Vergessen. Die 16:21 und 17:21-Niederlage fühlte sich eher wie zu 6 und zu 7 an. 0:1 aus Ellerauer Sicht.    
Im Nachbarfeld  versuchten es Christopher und Jan besser zu machen – es gelang ihnen auch wenigstens gute Ballwechsel und ein ausgeglichenes Spiel – aber am Ende konnten auch die beiden nicht mehr Punkte machen als das 1.Doppel. So stand es also 0:2 und es sah nicht gut aus…
Aber da war ja heute unser Damendoppel! Wenn die Herrendoppel es nicht reißen, dann müssen eben Sophie und Andrea es versuchen. Und es entwickelte sich ein äußerst enges Spiel: Unglücklich gaben die beiden Ellerauer den ersten Satz mit 22:24 noch ab – fanden danach aber immer besser ins Spiel. Den zweiten Satz gewannen sie mit 21:18 und im dritten lief es sogar noch besser: 21:15 lautete das überraschende Endergebnis und so verkürzte Ellerau dank der Damen auf 1:2.
Auf zu den Einzelspielen: Über das Einzel von Sophie wird nicht viel berichtet. Nur so viel: Sophie hat sich heute vor allem aufs Doppel konzentriert und die Gegnerin das Einzel gewinnen lassen (müssen).  1:3
Bei den beiden Herreneinzelspielen wollten Lars und Hosch sich wenigstens für das „unerfreuliche“ Doppel revanchieren. Und immerhin das gelang – vor allem bei Lars! Beflügelt durch „Bälle in der richtigen Geschwindigkeit“; ein Knie, das keine Probleme macht und einen Gegner, der richtig gut mitspielte, wollte Lars seine Einzelbilanz aufbessern. Der erste Satz ging souverän mit 21:15 an ihn, obwohl der Gegner so manchen Clear von Lars knapp ausgegeben hatte. Die strategisch ausgeklügelte Sitzposition von Jan im zweiten Satz (KK hätte durchaus das Talent zum Schieri…so wie er die Grundlinie im Griff hatte - aber das ist ein anderes Thema) verhalf Lars zu einer Führung bei Satzmitte. Doch dann war man sich nicht mehr ganz einig über den Spielstand (auch der Schieri an der Grundlinie konnte hier nicht helfen – also doch wohl nicht so viel Talent zum Schiedsen?). Lars setzte sich zwar durch beim Beharren auf seinen gezählten Punktestand – aber nun war der Gegner geweckt und drehte auf.  Mit 19:21 hatte Lars das Nachsehen und erst im dritten Satz kehrte die Spielkontrolle wieder zurück. Die gab er dann auch nicht mehr ab und verkürzte somit für Ellerau auf 2:3.
Konnte Hosch nun in seinem Einzel auch noch etwas ausrichten? Er versuchte es – das kann man wirklich sagen. Gegen einen halb so alten Gegner war es (wie schon am Vortag) ein mühsames Unterfangen. Keiner der beiden Spieler riskierte zu viel – stattdessen gab es im Zweifel lieber noch einen weiteren Clear. Da hatte der HSV-Spieler allerdings die Nase vorn und gewann den ersten Satz knapp zu 17. Aber so leicht gibt Hosch sich ja nicht geschlagen. Wenn viele Clear nicht ausreichen, dann müssen eben noch mehr Clear her. Und unterstützt nun von Fehlern des Gegners gelang mit 21:19 der Satzausgleich. Aber der Akku von Hosch war doch schon ziemlich leer… Und im dritten Satz änderte der Gegner seine Spielweise und riskierte noch weniger. So gab es Grundlinienduelle, die zwar schön anzusehen waren – aber bei Hosch die Kräfte ausgehen ließen. Bis zur Hälfte des Satzes hielt er noch mit – aber nach dem letzten Seitenwechsel war „Schicht im Schacht“. Der einzige Trost für Hosch: Er konnte seinem Gegner immerhin den bisher einzigen Satzverlust in dessen Einzelsaison beibringen. Aber dennoch lag Ellerau nun wieder 2:4 hinten.
Theoretisch war also noch ein Unentschieden drin. Dazu mussten aber Christopher sein Einzel und Andrea/Jan ihr Mixed gewinnen. Zeitgleich gingen sie ans Werk.
Christopher startete hervorragend und bestimmte die Ballwechsel im ersten Satz. Wieder und wieder brachte er präzise Drops, die sein Gegner nicht erreichen konnte. Ein 21:14-Erfolg war der verdiente Lohn. Aber auch bei Christopher hinterließen die Mühen des Vortages ihre Spuren. Als alter Fuchs (Christopher hatte schließlich Federer einmal diese Taktik mit auf den Weg gegeben…[oder war es umgekehrt?]) gestaltete er den zweiten Satz mehr zu seiner Erholung (6:21) – um dann im dritten zuschlagen zu können.
Doch in der Zwischenzeit bahnte sich im Mixed auch eine Überraschung an: Andrea und Jan hielten gegen die eigentlich als zu stark eingeschätzten HSVer richtig gut mit. Und nicht nur das. Andrea versenkte vorn am Netz alles was in ihre Reichweite kam und Jan spielte klug und überlegt immer dahin wo es dem Gegner besonders weh tat. War der Gewinn des ersten Satzes noch überraschend – so stieg die Zuversicht bei den Ellerauern (auch den Zuschauern!) im zweiten mit jedem gewonnenen Ballwechsel. Wann haben Andrea und Jan einmal so ein fehlerfreies und starkes Mixed hingelegt? Man kann sich kaum erinnern. Unter großem Jubel wurde der zweite Satz mit 21:16 gewonnen und plötzlich stand es nur noch 3:4!
Also zurück zum dritten Satz bei Christopher. Nachdem er im zweiten Satz seine Kräfte wieder teilweise hergestellt hatte (und wieder die Motivationsdrohung von Lars entgegennehmen musste…) kämpfte er sich durch den dritten Satz. Leider ließ auch sein Gegner überhaupt nicht nach und verlangte Christopher alles ab. Es stand bis zum Schluss auf Messers Schneide. Und zeigte Christopher die besseren Nerven. Zum dritten Mal seit Januar gewann er den dritten Satz mit 21:19! Ganz großes Kino – was Christopher an diesem Wochenende abgeliefert hat!
Und damit belohnten sich die Ellerauer mit einem nicht erwarteten Unentschieden gegen den Tabellenführer – was nicht nur zu einer besseren Ausgangslage im Abstiegskampf führte (12-14 Punkte einen Spieltag vor Schluss bedeuten leider immer noch keine Rettung!). Vor allem Lars und Jan konnten ihre Freude nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Und in einem spontanen After-Match bzw. Re-Match mit dem HSVer-Doppel gelang dann auch noch ein 24:22-Erfolg der beiden im dritten Satz. Also eigentlich ein 5:4-Erfolg?
Da zeitgleich die 3.Mannschaft einen souveränen 6:2-Sieg einfuhr und damit Meisterschaft und Aufstieg in die KL sicherstellen konnte, wurde es für beide Teams der SG der erhoffte gelungene Sonntagvormittag. (hs)